×

Wir werden laut! – Ein Rückblick auf das Performance-Camp 2025

Teilen Sie diesen Inhalt:

Vom 14. bis 18. Juli 2025 fand in der Heymannbaude bei Dresden das interdisziplinäre Jugendcamp „WIR WERDEN LAUT!“ statt. Fünf Tage lang kamen rund zwanzig junge Menschen mit und ohne Rassismuserfahrungen zusammen, um ihre Stimme zu finden – im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Unter der Leitung eines vielfältigen Teams aus Musik, Tanz, politischer Bildung und Performancekunst entstand ein kraftvolles künstlerisches Statement: laut, mutig und bewegend.

Ziel des Camps war es, eine gemeinsame Bühnenperformance zu entwickeln – als kollektiver Ausdruck von Haltung, Stimme und Bewegung. Die Jugendlichen arbeiteten mit Rap, Tanz, Spoken Word, Beatproduktion und politischer Reflexion. Die zentrale Frage lautete: „Was bewegt mich – und wie bewege ich andere?“

Nach einem ersten Kennenlernen am Montag konnten die Teilnehmenden in verschiedene Workshops hineinschnuppern – von Hip-Hop-Tanz über Rap und Textarbeit bis hin zu Beats und Sounddesign. Schon am zweiten Tag entschieden sich alle für ihre Schwerpunkte und vertieften die Arbeit in Kleingruppen. In sogenannten Themenwerkstätten setzten sie sich mit eigenen Erfahrungen, Wut, Mut und Solidarität auseinander. Diese persönlichen Geschichten wurden zur Grundlage der entstehenden Texte, Rhythmen und Bewegungen.

Mittwoch und Donnerstag standen ganz im Zeichen der Co-Creation: Die Gruppen verbanden ihre Ideen, suchten nach einem gemeinsamen Ausdruck und formten die einzelnen Elemente zu einer Gesamtperformance. Dabei begleiteten die Coaches den Prozess mit kreativen Impulsen und methodischer Sensibilität, ohne den Jugendlichen die künstlerische Verantwortung zu nehmen.

Am Freitag war es soweit: Vor etwa 30 Zuschauer:innen präsentierten die Jugendlichen ihre selbst entwickelte Performance. Mit Beats, Tanz, Texten und Stimmen machten sie deutlich, was sie bewegt – von Rassismuserfahrungen über Freundschaft und Zusammenhalt bis hin zu Fragen von Sichtbarkeit und Gerechtigkeit. Die Aufführung war kein klassisches Bühnenstück, sondern ein poetisch-politischer Akt: laut, direkt und selbstbewusst.

Das Camp zeigte eindrucksvoll, wie künstlerische Praxis und politische Bildung ineinandergreifen können. Viele Teilnehmende äußerten den Wunsch, weiterzumachen – als Gruppe, mit neuen Auftritten oder in eigenen kreativen Projekten. Geplant ist, die entstandenen Songs und Videoclips zu veröffentlichen.

„Wir werden laut!“ war nicht nur ein Workshop – es war eine Woche des Empowerments, der Selbstwirksamkeit und des kollektiven Ausdrucks. Eine Woche, in der junge Menschen erlebt haben, dass ihre Stimmen zählen – und dass sie gemeinsam etwas bewegen können.

Post Comment