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KULTURSCHOCK Göttingen, eine Kooperation zwischen boat people projekt und Roma Center

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KULTURSCHOCK Göttingen, eine Kooperation zwischen boat people projekt und Roma Center

Was bedeutet es, gemeinsam laut zu werden, sich füreinander einzusetzen – in einer Welt, in der die Antidemokrat:innen und Rechten immer mehr Raum einnehmen?

Boat people projekt und das Roma Center kooperieren in dem Programm KULTURSCHOCK Göttingen – transkulturelles Empowerment junger Menschen.

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Die Theatergruppe BIRDS von boat people projekt ist eine diverse Gruppe junger Menschen, die genau das ausprobieren möchten: sich einmischen und Position beziehen – und zwar kreativ. Im Rahmen des Projekts KULTURSCHOCK begibt sich die Gruppe neben der wöchentlichen Theaterarbeit zusätzlich auf eine Reise, in der Theater zum Ausgangspunkt wird für politisches Empowerment.

Die BIRDS sind etwa 15 junge Menschen zwischen 16 und 22 Jahren, viele mit Migrationsgeschichte, einige in Deutschland geboren, alle mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven. Manche gehen zur Schule, andere arbeiten, studieren oder suchen gerade ihren Weg. Was sie verbindet: das Bedürfnis, sich auszudrücken – über Kunst, über Politik, über das, was sie selbst betrifft. Und das Vertrauen in die Gruppe als geschützten Ort.

Der Anknüpfungspunkt mit der Kooperation KULTURSCHOCK war die Auseinandersetzung mit Rassismus und Diskriminierung – viele in der Gruppe erleben beides im Alltag. Aus Gesprächen, und den wöchentlichen Treffen entstand der Wunsch, nicht nur Geschichten auf der Bühne zu erzählen, sondern auch in anderen Rahmen Stellung zu beziehen: Welche Erfahrungen machen wir – und wie können wir uns wehren? Wie wollen wir zusammenleben?

Es entstand die Idee neuer Formate: gemeinsames Kochen als Form der Selbstorganisation, geschützte Diskussionsrunden für ehrlichen Austausch über Themen, über die man sich nicht immer traut zu sprechen, künstlerisches Arbeiten zu Themen wie Antisemitismus, Islamophobie oder Alltagsrassismus, politische Szenen in einem safer space proben.

Im Frühsommer 2025 entstand ein Kurzfilm, den die Teilnehmer:innen der Gruppe komplett in Eigenregie entwickelt, geprobt, schließlich gefilmt und geschnitten haben. Auch die Musik wurde eigens für den Film produziert. Keine Reservierung für Rassisten handelt von einer Situation rassistischer Ausgrenzung in einem Restaurant, Solidarität und lautes Füreinandereinstehen.

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Dabei war nicht immer alles einfach. Selbstorganisation bedeutet auch: Verantwortung übernehmen, Konflikte und Ambivalenzen aushalten. Aber gerade das führte zu einem neuen Miteinander. Wer übernimmt welche Rolle? Wie kann man sich gegenseitig stützen? Was bedeutet es, für die eigene Meinung einzustehen?

KULTURSCHOCK hat in dieser Gruppe vieles angestoßen. Es entstand Raum für ein politisches Bewusstsein, für persönliche Geschichten, für mutige Fragen. Die künstlerischen Prozesse verschmelzen mit gesellschaftlichem Engagement.

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Wir bedanken uns bei den Förderern:

Heinrich-Dammann-Stiftung, Landesverband Soziokultur Niedersachsen, Lotto-Sport-Stiftung und dem Bundesprogramm Demokratie leben!

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